Der Präsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Reint Gropp, fordert in der „Wirtschaftswoche“ eine Konzentration von öffentlichen Mitteln und Investitionen auf die Großstädte und auf die Anbindung des Umlands an die urbanen Zentren. Er sprach sich beispielsweise auch gegen eine flächendeckende 5G-Anbindung in Ostdeutschland aus. Man müsse sich „vom Dogma gleichwertiger Lebensverhältnisse verabschieden“, sagte Gropp. „Einige ländliche Regionen werden wegen der Demografie und ausbleibender Migration sterben.“
Dazu erklärt Stefan Schieritz, Vorsitzender der Freien Demokraten Nordsachsen und FDP-Direktkandidat zur Landtagswahl:
„Die Forderungen sind technokratisch, arrogant, weltfremd, unsozial und vor allem anspruchs- und fantasielos. Die Idee, ländlichen Regionen wie Nordsachsen beispielsweise Verkehrsinfrastruktur, Mobilfunk und schnelles Internet zu verweigern, um sie so zu entvölkern, ist entsetzlich.
Die Politik hat in den vergangenen Jahrzehnten viel zu lange auf Ratschläge solcher vermeintlichen Experten gehört, weshalb bestimmte Strukturprobleme wie in Nordsachsen entstehen konnten. Die meisten Vorhersagen, wie man am Beispiel des Wachstums der Großstädte und der Zunahme der Geburtenzahlen gut sehen kann, sind nie eingetroffen.
Aufgrund der Prophezeiungen von hochdotierten Experten wurden in Nordsachsen Schulen geschlossen, auf den Ausbau von Straßen wie der B87 verzichtet, Lehrer- und Polizeistellen nicht neu besetzt – allesamt fatale Fehler, die nur schwer zu korrigieren sind. Der ländliche Raum wie unser Nordsachsen ist ein Raum voller Chancen und Möglichkeiten. Und wenn wir dafür die richtigen und vernünftigen Rahmenbedingungen setzen, ist sie für viele, die es heute noch in die Metropolen zieht, eine echte Alternative.
Für die Nordsächsische FDP ist klar: Wir wollen die Attraktivität in Nordsachsen für Familien und Unternehmen stärken.“
Stefan Schieritz
Kreisvorsitzender FDP Nordsachsen